Next Generation Computing and Communication Platforms
Computer sind in jeder Struktur unseres täglichen Lebens vorhanden. Dabei sind Veränderungen auf jeder Ebene offensichtlich: Der Inhalt unserer Interaktionen mit Computern, die sich von Antworten auf Rechenprobleme über Interaktionen durch soziale Netzwerke entwickeln, bis hin zu der Art und Weise, wie wir mit Computern interagieren, verlagert sich von Buchstaben und Ziffern zu Gesten, Bildern, Tönen und Filmen. Doch die Zukunft verändert sich noch viel drastischer. Interaktionen mit Computern werden durch Virtual und Augmented Reality so erweitert, dass sich die Interaktion wie eine Mensch-zu-Mensch-Interaktion anfühlt, basierend auf Methoden der Artificial Intelligence. Wir erwarten sogar noch weiter, dass Systeme die physische Umgebung nicht nur passiv beobachten, sondern kontinuierlich mit der physischen Welt interagieren, um sie aktiv zu steuern. Paradebeispiele dafür sind fortschrittliche Fahrerassistenzsysteme, teilautonomes Fahren und medizinische Artificial Intelligence. Heute besteht ein Bedarf an sicheren Systemen. Die Systeme von morgen müssen sogar noch einen Schritt weiter gehen: Der Mensch muss ihnen vertrauen können, das heißt ihre Steuerung der physikalischen Welt muss sich in sicheren Grenzen bewegen, keinen Schaden anrichten und Daten gegebenenfalls privat halten. Um die Datenflut des kommenden Internets der Dinge einzudämmen, müssen wir eine intelligente lokale Datenverarbeitung auf dezentralen Geräten entwickeln, die den hohen Energieverbrauch minimiert. Dies kann durchaus erfordern, sich von den traditionellen Von-Neumann-Architekturen zu lösen und die Gerätetechnologie neu zu denken.
Die RWTH Aachen hat bereits einige laufende Großprojekte zu den Forschungsschwerpunkten im Bereich: Hardware- und Software- Entwurfstechnologien, Erfindung von neuartigen Rechnerarchitekturen, Sicherheit und Zuverlässigkeit und Konnektivität und Kommunikation über 5G hinaus. Im Bereich der Hardware- und Software-Entwurfstechnologien entwickelt das Spin-off-Unternehmen Silexica der RWTH Aachen Multi-Core-Programmierwerkzeuge. Speziell auf dem Gebiet des neuromorphen Rechnens gibt es bereits ein Projekt namens NeuroTec. NeuroTec ist ein Bundesministerium für Bildung und Forschung (kurz BMBF) -Projekt in Zusammenarbeit mit dem Forschungszentrum Jülich. Das Projekt NRG 5 soll einen Beitrag zur 5G PPP/5G-Initiative leisten, indem es neuartige konforme, dezentrale, sichere und widerstandsfähige Frameworks bereitstellt. Das ultimative Projektziel ist es, den Einsatz, den Betrieb und das Management bestehender und neuer Kommunikations- und Energieinfrastrukturen aus betrieblicher und finanzieller Sicht einfacher, sicherer und widerstandsfähiger zu machen. Eine ideale Ergänzung zur Forschung NeuroTec ist auch die Bewilligung des Zukunfsclusters NeuroSys gefördert im Rahmen des Projekts „Clusters4Future“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Das Ziel des Projekts NeuroSys ist die Entwicklung und Verwertung ressourcenschonender neuromorpher Hardware für die Anwendung in der Artificial Intelligence.